Was sind Graufilter und wofür werden diese verwendet?
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Was sind Graufilter und wofür werden diese verwendet?
Eines der obersten Ziele für die meisten Fotografen ist es, Verwacklungen in möglichst jeder Situation zu vermeiden. Um dies zu erreichen versuchen die Meisten wahrscheinlich, die Belichtungszeit auf einen möglichst geringen Wert einzustellen. Nicht ohne Grund geben viele Fotografen viel Geld für hochwertige Objektive aus, welche durch eine noch größere Offenblende eine noch größere Menge Licht einfallen lassen. Dabei ist eine Blende von f/2.8 ist schon sehr gut. Sehr gute Objektive haben teilweise sogar Werte von f/1.4 oder gar f/1.2. Durch die weit offene Blende kann neben einer kurzen Verschlusszeit auch ein butterweicher Hintergrund erzeugt werden und stellt dadurch das Motiv sauber frei. Fan
Fangen Sie gerade erst an, mit ND-Filtern zu arbeiten? Lesen Sie unseren Artikel mit Ratschlägen zur Verwendung von ND-Filtern.
Wo ist der Bezug zum Graufilter?
Denn nicht jeder Fotograf kann seine Fotos im Studio aufnehmen und dabei das Licht gezielt anpassen. Sobald man Aufnahmen bei strahlendem Sonnenschein machen möchte, man aus Gründen der gewünschten Gestaltung aber eine weit geöffnete Blende benötigt, kommen die meisten Kameras Trotz einer eingestellten ISO von 100 mit einer Belichtungszeit von 1/4000 Sekunde schnell an ihre Grenzen. Um das Bild dann nicht über zu belichten, müsste die Blende noch weiter geschlossen werden, was dann aber den geplanten Bildlook zerstören würde. Und genau da kommt der Grau- oder ND-Filter in der Fotografie zum Einsatz. Ein weiterer Einsatzzweck lässt sich bei Langzeitbelichtungen finden. Auch hier lassen sich die Effekte und Eigenschaften des Graufilters hervorragend nutzen, um die Belichtungszeit deutlich zu erhöhen.
Wie funktioniert ein ND-Filter?
Prinzipiell ist ein Graufilter vergleichbar mit einer Sonnenbrille nur für Kameras und verringert das in das Objektiv und auf den Sensor treffende Licht. Dadurch wird die einfallende Lichtmenge reduziert und die daraus resultierende Belichtungszeit wird so um einen festen Faktor verlängert. Dabei sind Graufilter in unterschiedlichen Stärken und Formen erhältlich, mit denen sich unterschiedlichste Belichtungszeiten realisieren lassen. Dabei reicht die Verminderung des Lichteinfalls bei hellen ND8 Filtern von 3 Blendenstufen bis hin zu den dunkelsten ND1000 Filtern von 10 Blendenstufen. Wir bieten Ihnen zum einen Rundfilter zum Aufschrauben oder magnetischen Aufstecken an oder aber auch Steckfiltersysteme samt Filterhalter. Auch wenn die Graufilter in der Regel je nach Stärke grau oder fast Schwarz erscheinen, werden Farben und die Schärfe des Bildes von den von uns angebotenen Filtern nicht beeinflusst. Deshalb werden diese auch Neutraldichtefilter genannt. Der Effekt eines ND-Filter lässt sich genauso wie der eines Polfilters nicht digital abbilden!
Kase bietet verschiedene Arten von ND-Filtern an, die alle Ihre Anforderungen erfüllen
Wofür benötigt man überhaupt einen Graufilter?
Ein Graufilter reduziert, wie bereits erwähnt, die durch das Objektiv einfallende Lichtmenge ohne dabei die Farben und Kontrast zu beeinflussen und ermöglicht es einem dadurch eine längere Belichtungszeit zu erreichen oder aber den Einsatz einer größeren Blendenöffnung. Dabei sind die Möglichen Einsatzgebiete eines Graufilters beispielsweise die Folgenden: Bewegungsunschärfe – Mit einem Graufilter lassen sich Wolken am Himmel Verwischen oder aber fließendes Wasser samtig weich zeichnen. Verschwinden lassen von sich bewegenden Personen/ Fahrzeugen – Dies kann vor allem im Urlaub durchaus von Nutzen sein, wenn eine beliebte Sehenswürdigkeit wieder einmal von Touristen vollkommen überlaufenen ist. Überbelichtung vermeiden – In manchen Situationen wie beispielsweise am Strand kann es vorkommen, dass das Licht schlichtweg zu grell ist und man trotz kleinster Blende und kürzester Verschlusszeit das Foto überbelichten würde. Um dies zu vermeiden sind ND Filter mit kleinem Filterfaktor gut geeignet.
Wie ist die Vorgehensweise bei der Belichtung mit einem Graufilter?
- Zuerst sollte man seine Kamera auf einem Stativ montieren.
- Der Bildstabilisator sollte unbedingt ausgeschaltet werden (könnte sonst zu Unschärfe führen)
- Möglichst der Tiefste ISO-Wert sollte eingestellt werden (häufig ISO 50 oder ISO 100)
- Den gewünschten Bildausschnitt auswählen
- Auf das Motiv fokussieren und den Autofokus ausschalten
- Das Wahlrad für das Programm an der Kamera auf Manuell stellen
- Dann sollte eine kleine Blendenöffnung gewählt werden, z.B. f/22
- Im RAW-Format fotografieren. Denn trotz Korrekturen weisen sehr starke Graufilter einen ganz leichten Rotstich auf, den man dank des RAW-Formats am Computer problemlos korrigieren kann. Wenn das nicht möglich sein sollte, sollte man den Weissabgleich kontrollieren indem man ein Testbild aufnimmt und im Anschluss diesen manuell einstellt.
- Im Anschluss wird dann die Verschlusszeit ermittelt und der Wert mit Graufilter aus der Tabelle die Sie unten sehen ermittelt und an der Kamera eingestellt
- Graufilter auf das Objektiv schrauben
- Mit einem Fernauslöser oder dem Selbstauslöser der Kamera belichten
- Im Anschluss sollte man dann ein korrekt belichtetes Bild und auf das Motiv fokussiertes Bild erhalten
Benötigt man ein Stativ, wenn man einen Graufilter nutzt?
Diese Frage ist Pauschal mit Ja zu beantworten. Es sei denn man nutzt den Filter, wie oben bereits erwähnt, um auch bei einer Blendeneinstellung von 1.4 und der prallen Mittagssonne ein Portrait fotografieren möchte. In den meisten Fällen werden ND Filter ja dafür eingesetzt, um längere Belichtungszeiten zu realisieren. Dabei gilt die Faustregel, dass sich Maximal 1/Brennweite noch aus der Hand fotografieren lässt. Bei dem Einsatz von ND Filtern für Langzeitbelichtungen spricht man ja meistens von Zeiten zwischen einer bis dreißig Sekunden. Dafür benötigt man definitiv ein Stativ, da das Bild sonst verwackelt.
Sehen Sie alle unsere Stative hier
Welche Filtergröße benötigt man?
Dafür sollte man wissen, an welchem Objektiv die Filter verwendet werden sollen. Dazu schaut man auf das Objektiv, denn dort ist vermerkt, welcher Filterdurchmesser auf das Objektiv passt. Wenn man häufig mit einem Weitwinkelobjektiv fotografiert, welches beispielweise einen Filterdurchmesser von 77 mm aufweist, sollte man zu Filtern mit einem Durchmesser von 77mm greifen. Wenn man aber plant sich intensiver mit Langzeitbelichtungen auseinander zu setzen, würden wir empfehlen, 77 mm oder je nach Objektiv gleich 82 mm Filter zu kaufen, und diese durch die von uns angebotenen Step-Up Ring auf das jeweilige Objektiv zu befestigen.
Warum empfehlen wir gleich zum Größeren zu greifen?
Weil man sich sonst erst für die kleineren Objektive einen Graufilter mit 67mm Durchmesser kauft, um dann bei einem später angeschafften Weitwinkelobjektiv oder einem lichtstärkeren Standardzoom feststellt, dass man nochmals Geld ausgeben muss, weil man für die Objektive einen größeren Filterdurchmesser benötigt. Wenn man von Beginn an 77 mm oder 82 mm anschafft, entgeht man diesem Problem. Benötigt man für Canon, Nikon oder Sony Kameras jeweils bestimmte Graufilter? Nein, denn es spielt keine Rolle, welchen Kamerahersteller genutzt wird. Es lassen sich alle bei uns erhältlichen ND Filter an allen Kameras nutzen, solange der Filterdurchmesser zu dem verwendeten Objektivdurchmesser passt.
Ist es entscheidend, ob der ND Filter an einer Spiegelreflexkamera oder einer Systemkamera genutzt wird?
ND Filter lassen sich unabhängig von der eingesetzten Kamera einsetzen. Denn auch hier kommt lediglich auf den Filterdurchmesser des Objektives an, an welchem der Filter genutzt werden soll. Somit funktionieren die Filter an Spiegelreflexkameras, Systemkameras und Bridgekameras. Filter aus Kunststoff oder aus Glas kaufen? Kunststofffilter sind in der Regel etwas günstiger weisen dafür aber einige Nachteile auf. Glas hat dabei den Vorteil, dass dieses nicht so leicht zerkratzt. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es bei einem fall mal bricht. Allerdings sind die von uns angebotenen Filter aus sehr Stoßfesten Glas gefertigt, sodass diese den ein oder anderen Sturz überleben sollten. ND-Filter aus Kunststoff müssen alle paar Jahre mal ersetzen werden, das diese mit der Zeit leicht Kratzer auf der Oberfläche entstehen, egal wie vorsichtig man dabei bei den Aufnahmen vorgeht.
Lassen sich mehrere Filter miteinander kombinieren?
Ja das ist selbstverständlich möglich. Es ist teilweise sogar gängige Praxis, je nach den gegebenen Lichtverhältnissen den passenden Filter selber zusammenzuschrauben. Außer einer leichten Vignettierung muss man durch die Kombination mehrerer Graufilter keine anderen negativen Auswirkungen befürchten. Dabei ist nur zu beachten, dass bei kombinierten Filtern die Neutraldichten addiert bzw. die Filterfaktoren multipliziert werden müssen. Hier finden Sie eine Tabelle, die Sie bei der Anwendung unserer Graufilter verwenden können.
Sehen Sie sich die Kase-Filtersets mit verschiedenen Filtertypen an:
In welcher Situation kommt welcher Neutraldichtefilter zum Einsatz?
- ND8 Filter: Der ND8 Filter wird bei sonnigen Tagen und bei leicht bewölktem Himmel eingesetzt.
- ND64 Filter: Der ND64 Filter ist für Schneelandschaften an sonnigen Tagen, reflektierende Wasseroberflächen oder Ähnliches zu verwenden.
- ND1000 Filter: Der ND1000 Filter findet hauptsächlich in der Landschaftsfotografie, um verschwommene Wolken und weichgezeichnetes Wasser zu erzeugen, Anwendung.
Lassen sich Langzeitbelichtungen auch ohne ND Filter realisieren?
Das ist selbstverständlich möglich, so kann man einfach in einer späten Stunde oder Nachts fotografieren. Tagsüber ist es allerdings deutlich zu hell, um auch ohne einen Graufilter auf höhere und ausreichende Belichtungszeiten zu kommen. Genau darin liegt auch der Vorteil von Graufiltern, denn man kann nicht nur zu bestimmten Tageszeiten Langzeitbelichtungen realisieren, sondern bei der Verwendung von Graufiltern auch ohne Probleme tagsüber. Welche Hilfsmittel benötigt man bei Langzeitbelichtungen? Gerade in der Gebäude- und Landschaftsfotografie ist das einwandfreie Bild das Ideal. Um das ausgewählte Motiv auf dem Foto perfekt darzustellen, ist wenigstens das folgende Equipment Pflicht.
- Stativ
- Fernauslöser
- Korrekturtabelle für die Belichtungszeit oder ein geeigneter Rechner
Auch bei der Verwendung des besten Stativs kann es dazu kommen, dass das Bild unscharf wird. Das liegt dann aber meistens weniger an einem unzureichend festen Stand, sondern ehr an der Spiegelvorauslösung. Um das perfekte Bild aufzunehmen ist es deshalb notwendig selbst die kleinsten Erschütterungen vollständig zu vermeiden. Dazu lässt sich an einer Spiegelreflexkamera die Spiegelvorauslösung einschalten. Bei aktivierter Spiegelvoreinstellung wird der Spiegel der Kamera bereits vor der eigentlichen Aufnahme hochgeklappt, wo dieser bis zur Aufnahme verharrt. Betätigt man nun den Auslöser, ist die Erschütterung durch den Spiegels bereits geschehen. Es wird nur noch der "Vorhang" der Kamera geöffnet, um die Aufnahme zu realisieren, dadurch kann das Spiegelklappen keine negative Wirkung mehr auf das Bild haben.
Welche Fehler können bei der Aufnahme mit Graufiltern passieren?
Dreckiger ND Filter (Flecken, Staub, etc.), unscharfes bzw. verwackeltes Bild (schlechter Stand des Stativs, Spiegelvorauslösung nicht aktiv), unkorrekte Belichtungszeit (falsche Berechnung, Graufilter Tabelle nicht beachtet), nicht korrekt eigestellter Polfilter (dunkle Flecken im Bild, denn wenn der Polfilter zu stark eingestellt wird, wirkt das Blau im Himmel schnell fleckig) oder falsche bzw. billige Filter (billige Filter aus einfachem Plastik und nicht aus optischen Glas, weisen häufig extreme Farbverschiebungen auf oder neigen zu einer Vignettierung). Der häufigste Fehler ist jedoch, dass Fotografen ein ungeeignetes Stativ benutzen. So sollte man schon zu einem sehr stabilen Modell greifen, am besten ein Carbon-Stativ das zu dem noch leicht genug ist, um es auch mal auf eine längere Tour mit zunehmen. Auch der Stativkopf stellt dabei ein Faktor dar, um die montierte Kamera in der vorgesehenen Position zu halten.
Wie lässt sich die Schärfe einstellen, wenn der Filter bereits montiert ist?
Modernere Kameras können auch bei relativ wenig Lichteinfall auf den Sensor per Autofokus fokussieren. Ist dann doch mal zu wenig Licht vorhanden, kann man beispielsweise eine LED-Lampe als Hilfsmittel verwenden. Damit strahlt man den gewünschten Autofokus-Punkt an und die Kamera kann in den meisten Fällen dann doch noch fokussieren. Wenn doch mal gar nichts mehr geht, nimmt man den Filterhalter einfach ab und fokussiert ohne diesen. Dann stellt man das Objektiv bzw. die Kamera auf manuellen Fokus und montiert den Filterhalter wieder. Dabei darf natürlich der Fokus nicht mehr verändert werden.